Unter Propriozeption versteht man die Eigenwahrnehmung des Körpers. Auch wenn wir die Augen geschlossen halten, haben wir dennoch einen sehr guten Eindruck von unserer Körperposition im Raum, von der Position unserer Arme und Hände. Dies wird möglich durch Sinneskörper in den Gelenken und Muskeln, die dem Gehirn (vor allem dem Kleinhirn) ständig Informationen über die Positionierung im Raum geben.
Solche Sensoren (die Proprio-Rezeptoren oder kurz Propriozeptoren) sind auch entscheidend daran beteiligt, Verletzungen bei plötzlicher Belastungsänderung zu vermeiden. Das typische Umknicken im Sprunggelenk (Subluxation) ist ein solches Beispiel. Bei gut funktionierenden Gelenksensoren erkennt der Körper sehr früh, wenn das Gelenk beginnt umzuknicken. Ein Reflex spannt sofort Muskulatur an, die das Gelenk stabilisiert und eine Verletzung der Bänder des Fußes verhindert.
Jüngste wissenschaftliche Studien zeigen, dass durch ein Training der propriozeptiven Sensoren das Risiko einer Verletzung deutlich vermindert werden kann.
Auch zum Einnehmen einer stabilen Körperhaltung spielt die propriozeptive Sinneswahrnehmung eine entscheidende Rolle. Durch gut "trainierte" Sensoren gelingt es dem Körper überhaupt erst, eine aufrechte Körperposition einzunehmen und längere Zeit aufrecht zu erhalten.
Dies bedeutet, allein das Trainieren von Muskelkraft und Dehnfähigkeit der stabilisierenden Rumpfmuskulatur genügt nicht, um automatisch eine gute Haltung einzunehmen. Vielmehr muss das Zusammenspiel der Muskeln und das eigene Körpergefühl für eine bestimmte Position geübt werden.
Trainingsgeräte hierfür:
- Posturomed
- Kreisel
- Ballkissen
- AIREX
- Balance-pad
- Trampolin